Strickstücke spannen, waschen, pflegen, und lagern
Die Strickstücke sollten vor dem Zusammennähen gespannt werden, dadurch werden die eingerollte Ränder glatter, und wird das Maschenbild gleichmäßiger.
VOR DEM SPANNEN IMMER DIE BANDEROLE KONTROLLIEREN!
Für das Spannen möchte ich zwei verschiedene Methoden zeigen:
1) Spannen und befeuchten
Feucht spannen könnt ihr bei jedem Garn verwenden, unabhängig von der Zusammensetzung des garnes
Steckt ihr alle Strickteile mit Stecknadeln nach dem Maßen des Schnitts auf einer ebenen Unterlage fest (z.B. auf eine Decke, Bettlacken, oder Handtuch). Die Rückseiten sollten nach oben liegen. Die Stecknadeln sollten durch die Randmaschen des Strickstücks im geringen Abstand und möglichst flach gesteckt werden.
Achtet darauf, daß die Strickstücke nicht zu sehr gedehnt wurden, und die einzelnen Reihen paralell angeordnet sind.
Nach dem die Strickstücke fixiert wurden sind, könnt ihr sie mit einem Zersteuber anfeuchten.
Wenn ihr zwei gleiche Strickstücke habt (z.B. Ärmel), könnt ihr diese auch übereinander legen. (zwischen der ersten und zweiten Lage muß auch befeuchtet werden).
Lasst ihr die Stücke langsam trocknen. Nach dem sie getrocknet sind, könnt ihr die Nadeln entfernen.
ACHTUNG!
Bündchen mit Patentmuster und anderen elastischen Mustern (z.B. 2 re M-2li M) solltet ihr auf keinen Fall mit den Nadeln fixieren bzw. dehnen, damit sie nicht ihre Elastizität verlieren (siehe Foto)
2) Spannen und dämpfen
Nur Schurwolle, Leinen und Baumwolle dürfen gedämpft werden, deswegen empfehle ich euch lieber bei allen Strickstücken die erste Variante zu verwenden.
Zum Dämpfen braucht ihr:
entweder ein „normales” Bügeleisen und ein feuchtes Baumwolltuch (z. B. Geschirrhandtuch), welches auf das Strickstück gelegt wird, oder ein Dampfbügeleisen und ein trockenes Baumwolltuch.
Wenn ihr ein Dampfbügeleisen benutzt, solltet ihr es nie direkt auf das Tuch legen, sondern mit 5 bis 10 cm Abstand über dem Tuch bewegen.
Wenn ihr ein „normales” Bügeleisen benutzt, solltet ihr nie das Bügeleisen auf dem Tuch bewegen (wie beim Bügeln), sondern nur die einzelnen Stellen „tupfen” bzw. auf die einzelnen Stellen drücken, damit die Maschen nicht verschieben bzw. deformiert werden.
Vor dem Zusammennähen sollten die Strickstücke komplett getrocknet sein.
ACHTUNG!
Bei dreidimensionalen Mustern (z.B. Zopfmuster) solltet ihr nach dem dämpfen die Stecknadeln entfernen, und das Muster in Form bringen, damit das Muster nicht flach wird.
Strickstücke waschen und trocknen
Strickstücke können sich leicht beim waschen und trocknen dehnen, deswegen ein paar Tips und Pflegehinweise, damit unsere Arbeit in einem guten Zustand bleibt.
1) Waschen mit der Waschmaschine
Strickstücke dürfen nur mit der Waschmaschine gewaschen werden, wenn es auf der Banderole empfohlen wird.
Damit die Strickstücke sich nicht dehnen, sollten sie in einem Kopfkissenbezug oder einem Waschsack bzw. Waschnetz gewaschen werden. In der Regel sollte das Woll- und/oder das Handwaschprogramm benutzt werden.
Nach dem Waschen solltet ihr das Strickstück auf einer flachen Ebene (z. B. Handtuch) in Form bringen und trocknen. Nicht auf einer Wäscheleine bzw. einem Wäscheständer aufhängen.
2) Handwäsche
Bei der Handwäsche bitte niemals das Strickstück auswringen oder drehen, sondern das Wasser vorsichtig ausdrücken, und anschließend in einem Handtuch aufrollen, damit das Wasser aufgesogen werden kann (siehe Foto).
Nach dem Waschen, wie bei der Maschinenwäsche, das Strickstück auf einer flachen Ebene (z. B. Handtuch) in Form bringen und trocknen. Nicht auf einer Wäscheleine bzw. einem Wäscheständer aufhängen.
Pflege und Lagerung
Falls einige Fäden raushängen, sollten diese auf keinen Fall abgeschnitten, sondern mit einer Stumpf- oder Häkelnadel vernäht werden.
Strickstücke sollten immer liegend und nicht auf einem Bügel hängend gelagert werden, damit keine Verformungen oder Löcher entstehen.